Moin zusammen,
an dieser Stelle möchte ich einmal meine Diacamma Kolonie in Gänze vorstellen. Von der Kolonie berichtete ich bereits in dem Thread: Aggressives Verhalten bei Diacamma cf. rugosum.
Dennoch habe ich die Kolonie nur wenig beschrieben. Um dies nachzuholen entsteht dieser separate Thread. Weiterhin habe ich die Hoffnung, wenn alles gut geht, eine Kolonieabspaltung zu dokumentieren. Dafür scheint es starke Hinweise zu geben. Doch dazu später mehr.
Eine Diacamma Arbeiterin beobachtet ihre Umgebung auf einem Stein.
In diesem Thread könnt ihr eure Meinung äußern, Kritik üben, Vorschläge machen etc.: Diskussionsthread zum Thema Diacamma cf. rugosum.
Koloniebeschreibung:
Seit dem letzten Jahr halte ich eine Diacamma cf. rugosum Kolonie. Diese habe ich von einem Händler in gutem Zustand erhalten. Obwohl ich dies nicht so bestellt hatte, erhielt ich eine Kolonie, die bereits voll entwickelt war (Händlerangabe: 100 Tiere).
Die Art Diacamma rugosum gehört zu den Ponerinae aus Südostasien und ist im tropischen Regenwald beheimatet. Die Arbeiterinnen sind matt schwarz und zwischen zehn bis zwölf Millimeter groß. Die Männchen sind rot. Die Kolonie verfügt über eine Gamergate, welche sich zwischen drei bis fünf Jahren behaupten kann, nicht über eine Königin. In der Natur zählt eine Kolonie bis zu zweihundert Tiere.
Arbeiterinnenanzahl: über 100, es macht den Eindruck, dass die Kolonie noch ein wenig in der Anzahl von Arbeiterinnen gewachsen ist.
Männchen: z.Z. immer vorhanden, Schätzwert: ca. 20, es werden schubweise viele Männchen produziert, welches auch die Koloniegröße zwischenzeitlich erhöht.
Insgesamt: +/- 120, allerdings kann ich die Anzahl der Arbeiterinnen und Männchen nicht zählen, letztlich keine genaue Angabe dazu machen.
Eine Diacamma Arbeiterin auf Nahrungssuche entlang des Bambusstocks.
Alter: unklar, Schätzwert: > zwei Jahre, der Händler teilte mir keine Information über das Alter der Kolonie mit. Ich finde die zeitliche Entwicklung einer Kolonie durchaus wichtig. Bei einer Verweildauer der Gamergate an der Spitze der Kolonie von drei bis fünf Jahren, hat die Kolonie vielleicht bereits bis zu zwei Jahre in der Natur bestanden, ist nach Europa gebracht worden und hat dort eine unbekannte Zeit in eventuell verschiedenen Zwischenstationen verbracht, um dann erst an den Käufer zu gehen. Dies gestaltet eine Klärung des Alters schwierig.
Herkunft: Der Händler teilte mir keine Information über die Herkunft mit.
Beckengröße: Ich halte die Kolonie in einer einer Arena 60x30x30 plus Rahmen und Deckel, verbunden mit einer Farm 29x6x20.
Dies sind zwei Bilder meines Formicariums für die Diacamma cf. rugosum in der Trockenzeit:
Dies ist ein Bild meines Formicariums für die Diacamma cf. rugosum in der feuchten Zeit:
Luftfeuchtigkeit: schwankend, Schätzwert: 60-80%, da ich trockene und feuchte Phasen simulieren möchte, gemäß der Wetterbedingungen der Trockenwälder Indiens. Meine Kolonie kommt auch recht trocken zurecht.
Raumtemperatur: 20-22 °C, manchmal nachts 18 °C, denn auch in wärmeren Zonen gibt es Wetterschwankungen.
Temperatur Farm Oberfläche: 23-29 °C
Lufttemperatur und -feuchtigkeit: unklar, denn ich möchte die Tiere nicht derart stören und in das Nest einen Wärme- bzw. Feuchtigkeitsfühler stecken; nachts Absenkung auf Raumtemperatur.
Wärmequelle: Heizmatte 7W (Zeitintervall 6-23h)
Temperatur Arena: Boden 24 °C, Arena steht im Regal über zwei großen Nestern mit stärkeren Heizmatten, die viel Wärme nach oben abgeben.
Lufttemperatur (Deckel geschlossen): 24-28 °C
Wärmequelle und Beleuchtung: 20W Halogen (Zeitintervall: 11-16h, in der Abdeckung integriert), abends und nachts ist das Formicarium offen, also ohne Deckel.
Bodengrund für Arena und Farm: Sand-Lehm-Gemisch, selbst gemischt (vier Teile Sand, ein Teil Lehmpulver; Verhältnis nach Gewicht gemischt, nicht nach Volumen); Arena: eine dünnere Schicht Sand-Lehm-Gemisch, ausgehärtet. Nimmt Wasser gut auf und man kann so Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit nehmen. Farm: Sand-Lehm-Gemisch muss immer feucht gehalten werden, ansonsten stürzt eventuell das Nest unter diesen Bedingungen ein. Ich lasse manchmal die Oberfläche antrocknen, dann befeuchte ich aber wieder.
Nesteinsicht:
Arenagestaltung: Keine Pflanzen, aber Steine auf dem Boden, Bambusstöcke zum Klettern und Korkröhre zum Klettern und als Rückzugsmöglichkeit, Mahagonizapfen. In den trockenen Perioden (ca. 2/3 der Gesamtzeit) befindet sich getrocknetes Buchenlaub auf dem Boden.
Nahrung: Die Kolonie nimmt ohne Probleme Nahrung an. Als Proteinquelle verfüttere ich lebend Schokoschaben, Waldschaben, Pinkies, Fliegen, Steppengrillen, Kurzflügelgrillen, Mittelmeergrillen. Wichtig ist, dass die Tiere abwechslungsreich mit Lebendfutter gefüttert werden. Die weitere Fütterung beinhaltet Kohlenhydrate, fast ausschließlich Invertzuckerlösung, selten Zuckerwasser. Keine Jellys.
An warmen Tagen tragen die Arbeiterinnen Brut in den Schlauch, im Hochsommer auch manchmal in die Arena.
Messung 29.01.2017, 9:15h (ohne Wärmequelle Licht 20W)
Bodentemperatur Arena: 23,5-24 °C
Luftfeuchtigkeit Arena: 80%, Deckel geschlossen seit dem Morgen, 1/3 des Bodengrunds ist vor zwei Tagen bewässert worden
Lufttemperatur Arena: 23 °C
Raumtemperatur: 20,9 °C
Messung 29.01.2017, 13:45h (mit Wärmequelle Licht 20W)
Luftfeuchtigkeit Arena: 77%, Deckel geschlossen seit dem Morgen, 1/3 des Bodengrunds ist vor zwei Tagen bewässert worden
Lufttemperatur Arena: 26,4 °C
Raumtemperatur: 21,3 °C
Gruß, Olaf
an dieser Stelle möchte ich einmal meine Diacamma Kolonie in Gänze vorstellen. Von der Kolonie berichtete ich bereits in dem Thread: Aggressives Verhalten bei Diacamma cf. rugosum.
Dennoch habe ich die Kolonie nur wenig beschrieben. Um dies nachzuholen entsteht dieser separate Thread. Weiterhin habe ich die Hoffnung, wenn alles gut geht, eine Kolonieabspaltung zu dokumentieren. Dafür scheint es starke Hinweise zu geben. Doch dazu später mehr.
Eine Diacamma Arbeiterin beobachtet ihre Umgebung auf einem Stein.
In diesem Thread könnt ihr eure Meinung äußern, Kritik üben, Vorschläge machen etc.: Diskussionsthread zum Thema Diacamma cf. rugosum.
Koloniebeschreibung:
Seit dem letzten Jahr halte ich eine Diacamma cf. rugosum Kolonie. Diese habe ich von einem Händler in gutem Zustand erhalten. Obwohl ich dies nicht so bestellt hatte, erhielt ich eine Kolonie, die bereits voll entwickelt war (Händlerangabe: 100 Tiere).
Die Art Diacamma rugosum gehört zu den Ponerinae aus Südostasien und ist im tropischen Regenwald beheimatet. Die Arbeiterinnen sind matt schwarz und zwischen zehn bis zwölf Millimeter groß. Die Männchen sind rot. Die Kolonie verfügt über eine Gamergate, welche sich zwischen drei bis fünf Jahren behaupten kann, nicht über eine Königin. In der Natur zählt eine Kolonie bis zu zweihundert Tiere.
Arbeiterinnenanzahl: über 100, es macht den Eindruck, dass die Kolonie noch ein wenig in der Anzahl von Arbeiterinnen gewachsen ist.
Männchen: z.Z. immer vorhanden, Schätzwert: ca. 20, es werden schubweise viele Männchen produziert, welches auch die Koloniegröße zwischenzeitlich erhöht.
Insgesamt: +/- 120, allerdings kann ich die Anzahl der Arbeiterinnen und Männchen nicht zählen, letztlich keine genaue Angabe dazu machen.
Eine Diacamma Arbeiterin auf Nahrungssuche entlang des Bambusstocks.
Alter: unklar, Schätzwert: > zwei Jahre, der Händler teilte mir keine Information über das Alter der Kolonie mit. Ich finde die zeitliche Entwicklung einer Kolonie durchaus wichtig. Bei einer Verweildauer der Gamergate an der Spitze der Kolonie von drei bis fünf Jahren, hat die Kolonie vielleicht bereits bis zu zwei Jahre in der Natur bestanden, ist nach Europa gebracht worden und hat dort eine unbekannte Zeit in eventuell verschiedenen Zwischenstationen verbracht, um dann erst an den Käufer zu gehen. Dies gestaltet eine Klärung des Alters schwierig.
Herkunft: Der Händler teilte mir keine Information über die Herkunft mit.
Beckengröße: Ich halte die Kolonie in einer einer Arena 60x30x30 plus Rahmen und Deckel, verbunden mit einer Farm 29x6x20.
Dies sind zwei Bilder meines Formicariums für die Diacamma cf. rugosum in der Trockenzeit:
Dies ist ein Bild meines Formicariums für die Diacamma cf. rugosum in der feuchten Zeit:
Luftfeuchtigkeit: schwankend, Schätzwert: 60-80%, da ich trockene und feuchte Phasen simulieren möchte, gemäß der Wetterbedingungen der Trockenwälder Indiens. Meine Kolonie kommt auch recht trocken zurecht.
Raumtemperatur: 20-22 °C, manchmal nachts 18 °C, denn auch in wärmeren Zonen gibt es Wetterschwankungen.
Temperatur Farm Oberfläche: 23-29 °C
Lufttemperatur und -feuchtigkeit: unklar, denn ich möchte die Tiere nicht derart stören und in das Nest einen Wärme- bzw. Feuchtigkeitsfühler stecken; nachts Absenkung auf Raumtemperatur.
Wärmequelle: Heizmatte 7W (Zeitintervall 6-23h)
Temperatur Arena: Boden 24 °C, Arena steht im Regal über zwei großen Nestern mit stärkeren Heizmatten, die viel Wärme nach oben abgeben.
Lufttemperatur (Deckel geschlossen): 24-28 °C
Wärmequelle und Beleuchtung: 20W Halogen (Zeitintervall: 11-16h, in der Abdeckung integriert), abends und nachts ist das Formicarium offen, also ohne Deckel.
Bodengrund für Arena und Farm: Sand-Lehm-Gemisch, selbst gemischt (vier Teile Sand, ein Teil Lehmpulver; Verhältnis nach Gewicht gemischt, nicht nach Volumen); Arena: eine dünnere Schicht Sand-Lehm-Gemisch, ausgehärtet. Nimmt Wasser gut auf und man kann so Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit nehmen. Farm: Sand-Lehm-Gemisch muss immer feucht gehalten werden, ansonsten stürzt eventuell das Nest unter diesen Bedingungen ein. Ich lasse manchmal die Oberfläche antrocknen, dann befeuchte ich aber wieder.
Nesteinsicht:
Arenagestaltung: Keine Pflanzen, aber Steine auf dem Boden, Bambusstöcke zum Klettern und Korkröhre zum Klettern und als Rückzugsmöglichkeit, Mahagonizapfen. In den trockenen Perioden (ca. 2/3 der Gesamtzeit) befindet sich getrocknetes Buchenlaub auf dem Boden.
Nahrung: Die Kolonie nimmt ohne Probleme Nahrung an. Als Proteinquelle verfüttere ich lebend Schokoschaben, Waldschaben, Pinkies, Fliegen, Steppengrillen, Kurzflügelgrillen, Mittelmeergrillen. Wichtig ist, dass die Tiere abwechslungsreich mit Lebendfutter gefüttert werden. Die weitere Fütterung beinhaltet Kohlenhydrate, fast ausschließlich Invertzuckerlösung, selten Zuckerwasser. Keine Jellys.
An warmen Tagen tragen die Arbeiterinnen Brut in den Schlauch, im Hochsommer auch manchmal in die Arena.
Messung 29.01.2017, 9:15h (ohne Wärmequelle Licht 20W)
Bodentemperatur Arena: 23,5-24 °C
Luftfeuchtigkeit Arena: 80%, Deckel geschlossen seit dem Morgen, 1/3 des Bodengrunds ist vor zwei Tagen bewässert worden
Lufttemperatur Arena: 23 °C
Raumtemperatur: 20,9 °C
Messung 29.01.2017, 13:45h (mit Wärmequelle Licht 20W)
Luftfeuchtigkeit Arena: 77%, Deckel geschlossen seit dem Morgen, 1/3 des Bodengrunds ist vor zwei Tagen bewässert worden
Lufttemperatur Arena: 26,4 °C
Raumtemperatur: 21,3 °C
Gruß, Olaf
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