In diesem Jahr hatte ich etwas Zeit und konnte mich im Frühjahr lange genug auf die Suche nach gründenden Wespenköniginnen begeben. Meine Wunschart für die Haltung war die Erdwespe, Vespula vulgaris. Sicher eine unserer häufigsten Wespen, dennoch schwer zu finden im Revier. Die Wespen sind klein, flink und nicht auffällig. Nicht auffällig zumindest jetzt im Frühjahr und Frühsommer, wenn die Königinnen noch allein sind bzw. die jungen Kolonien mit den ersten winzigen Arbeiterinnen noch klein sind.
Die erste Wespe, die ich fand, war wie immer eine Hornisse (Vespa crabro). Hornissen sind leicht zu finden, die Königinnen sind recht groß, fliegen nicht besonders schnell, man kann sie sogar relativ leicht verfolgen und sie fallen einfach auf. Während meiner Suche, die sich über einige Tage in mehreren Wochen erstreckte, fand ich insgesamt fünf gründende Hornissenköniginnen. Das, ohne sie gezielt zu suchen. Alle Königinnen gründen leider an Stellen, an denen ich ihnen wenig Chancen gebe, mit ihren Kolonien zur Reproduktion ihrer Art beitragen zu können. Ich fand sie leicht, ein Wespenbussard oder Dachs wird sie noch leichter finden. Es ist eigentlich schade. Hornissen stehen unter strengen Schutz und so ist es eigentlich verboten und nicht zulässig, solche gefährdeten jungen Nester resp. Kolonien an sicherere Orte zu verbringen und umzusiedeln. Da Hornissen bei der Nistplatzwahl Opportunisten sind und und mangels geeigneter Baumhöhlen, die einigermaßen sicher sein können dann auch an anderen, scheinbar geeigneten Orten gründen wie Heuhaufen und Strohschobern, die sich dann aber später als leicht plünderbare und daher ungeeignete Nistplätze erweisen, richtet sich hier der strenge Schutz eigentlich gegen sich selbst. Große Teile der Population gehen verloren. Das übrigens auch bei den verschiedenen Hummeln und den auch anderen Faltenwespen, wie den hier beschriebenen Vespula vulgaris. In Strohhaufen und verrottenden Heuhaufen in der Nähe von Bauernhöfen fand ich Nester von Baumhummeln, den verschiedenen Erdhummeln, Wiesen- und Ackerhummeln und anderen Hummeln. Daneben Nester der Vespula germanica und letztlich, zum Glück für mich, von Vespula vulgaris. Außerdem, wie o.e., einige gründende Hornissenköniginnen.
Einige der wundervollen Zeitgenossen, die sich Landwirte nennen und sich, wie jeder weiß, der hingebungsvollen Pflege und dem selbstlosen Schutz unserer Kulturlandschaften verschrieben haben, bemerkten mein Interesse an ihren gammelnden Heuhaufen und fragten, manchmal durchaus etwas unhöflich, was denn der Anlass meines Interesses sei und was ich hier, auf nicht abgesperrten Gelände zu suchen habe. Ich erteilte Auskunft und bat manchmal darum, den einen oder anderen Heuhaufen doch bitte für diese Saison in Ruhe zu lassen, weil in ihm eine Wespe gründet, die auf der Roten Liste als Bedrohte oder Geschützte Art geführt wird und weil es streng verboten sei und es sogar mit hohen Geldstrafen belegt ist, ihre Nester zu beschädigen usw., aber meist stießen solche Bitten bestenfalls auf Kopfschütteln und Unverständnis, manchmal auf Schlimmeres.
Die Erdwespe und ihr Nest, worüber hier berichte, fand ich vor knapp zwei Wochen in einen faulenden Strohhaufen an einem Ackerrand. Das Nest war nur knapp unter der Oberfläche, an einer voll besonnten, gen Süden gerichteten Seite. Als ich das Nest entnahm, gab es bereits Puppen in der Anfangswabe. Offenbar hatten die die durchgehend günstigen Temperaturen an dieser sonnenerwärmten Stelle bei der Gründung geholfen. Schon zwei Tage später schlüpften bei mir, nach der Umsetzung des Nestes die ersten jungen, winzigen Arbeiterinnen. Bereits eine Woche später, jetzt flogen bereits die ersten fünf oder sechs Arbeiterinnen und versorgten die junge Kolonie, stellte die Königin ihre Ausflüge ein und verließ das Nest nicht mehr.
Jetzt sind ein paar Tage vergangen und es wuseln bereits etwa 15 Arbeiterinnen herum. Die Tiere sind ständig unterwegs, ungemein fleißig und aktiv. Sie beginnen nun, das Styropor, welches das Nest umgibt, abzunagen und verwenden es teilweise für den Weiterbau des Nestes.
Warum Erdwespen? Erdwespen sind sicher hier bei uns in Europa die nächsten Verwandten der ebenfalls bei uns heimischen Deutschen Wespe (Vespula germanica). Vor einigen Jahren konnte ich eine Kolonie dieser Art in einem ähnlichem Beobachtungsnest halten. Mich interessiert, ob die Erdwespe als mindestens genauso entwickelte eusoziale Faltenwespe über ähnliche Kommunikationsmöglichkeiten verfügt wie die Deutsche Wespe. Bei aller Ähnlichkeit unterscheiden sich beide Arten in vielem, sogar auffallend und fundamental. So ist zB. die Auswahl des Nestbaumaterials völlig unterschiedlich.
Mich interessiert zB. sehr, ob auch die Erdwespen am Nest "trommeln" werden wie es die Deutschen Wespen damals bei mir taten. Das werde ich aber erst erfahren, wenn die Kolonie groß ist. Die Arbeiterinnen meiner damaligen Kolonie der deutschen Wespe taten es zumindest erst, als die Kolonie aus einigen hundert Individuen bestand.
Ich werde hier ab und zu über meine Wespen berichten. Bilder der Kolonie und des Nestes stelle ich natürlich auch im Forum ein.
LG, Frank.
Die erste Wespe, die ich fand, war wie immer eine Hornisse (Vespa crabro). Hornissen sind leicht zu finden, die Königinnen sind recht groß, fliegen nicht besonders schnell, man kann sie sogar relativ leicht verfolgen und sie fallen einfach auf. Während meiner Suche, die sich über einige Tage in mehreren Wochen erstreckte, fand ich insgesamt fünf gründende Hornissenköniginnen. Das, ohne sie gezielt zu suchen. Alle Königinnen gründen leider an Stellen, an denen ich ihnen wenig Chancen gebe, mit ihren Kolonien zur Reproduktion ihrer Art beitragen zu können. Ich fand sie leicht, ein Wespenbussard oder Dachs wird sie noch leichter finden. Es ist eigentlich schade. Hornissen stehen unter strengen Schutz und so ist es eigentlich verboten und nicht zulässig, solche gefährdeten jungen Nester resp. Kolonien an sicherere Orte zu verbringen und umzusiedeln. Da Hornissen bei der Nistplatzwahl Opportunisten sind und und mangels geeigneter Baumhöhlen, die einigermaßen sicher sein können dann auch an anderen, scheinbar geeigneten Orten gründen wie Heuhaufen und Strohschobern, die sich dann aber später als leicht plünderbare und daher ungeeignete Nistplätze erweisen, richtet sich hier der strenge Schutz eigentlich gegen sich selbst. Große Teile der Population gehen verloren. Das übrigens auch bei den verschiedenen Hummeln und den auch anderen Faltenwespen, wie den hier beschriebenen Vespula vulgaris. In Strohhaufen und verrottenden Heuhaufen in der Nähe von Bauernhöfen fand ich Nester von Baumhummeln, den verschiedenen Erdhummeln, Wiesen- und Ackerhummeln und anderen Hummeln. Daneben Nester der Vespula germanica und letztlich, zum Glück für mich, von Vespula vulgaris. Außerdem, wie o.e., einige gründende Hornissenköniginnen.
Einige der wundervollen Zeitgenossen, die sich Landwirte nennen und sich, wie jeder weiß, der hingebungsvollen Pflege und dem selbstlosen Schutz unserer Kulturlandschaften verschrieben haben, bemerkten mein Interesse an ihren gammelnden Heuhaufen und fragten, manchmal durchaus etwas unhöflich, was denn der Anlass meines Interesses sei und was ich hier, auf nicht abgesperrten Gelände zu suchen habe. Ich erteilte Auskunft und bat manchmal darum, den einen oder anderen Heuhaufen doch bitte für diese Saison in Ruhe zu lassen, weil in ihm eine Wespe gründet, die auf der Roten Liste als Bedrohte oder Geschützte Art geführt wird und weil es streng verboten sei und es sogar mit hohen Geldstrafen belegt ist, ihre Nester zu beschädigen usw., aber meist stießen solche Bitten bestenfalls auf Kopfschütteln und Unverständnis, manchmal auf Schlimmeres.
Die Erdwespe und ihr Nest, worüber hier berichte, fand ich vor knapp zwei Wochen in einen faulenden Strohhaufen an einem Ackerrand. Das Nest war nur knapp unter der Oberfläche, an einer voll besonnten, gen Süden gerichteten Seite. Als ich das Nest entnahm, gab es bereits Puppen in der Anfangswabe. Offenbar hatten die die durchgehend günstigen Temperaturen an dieser sonnenerwärmten Stelle bei der Gründung geholfen. Schon zwei Tage später schlüpften bei mir, nach der Umsetzung des Nestes die ersten jungen, winzigen Arbeiterinnen. Bereits eine Woche später, jetzt flogen bereits die ersten fünf oder sechs Arbeiterinnen und versorgten die junge Kolonie, stellte die Königin ihre Ausflüge ein und verließ das Nest nicht mehr.
Jetzt sind ein paar Tage vergangen und es wuseln bereits etwa 15 Arbeiterinnen herum. Die Tiere sind ständig unterwegs, ungemein fleißig und aktiv. Sie beginnen nun, das Styropor, welches das Nest umgibt, abzunagen und verwenden es teilweise für den Weiterbau des Nestes.
Warum Erdwespen? Erdwespen sind sicher hier bei uns in Europa die nächsten Verwandten der ebenfalls bei uns heimischen Deutschen Wespe (Vespula germanica). Vor einigen Jahren konnte ich eine Kolonie dieser Art in einem ähnlichem Beobachtungsnest halten. Mich interessiert, ob die Erdwespe als mindestens genauso entwickelte eusoziale Faltenwespe über ähnliche Kommunikationsmöglichkeiten verfügt wie die Deutsche Wespe. Bei aller Ähnlichkeit unterscheiden sich beide Arten in vielem, sogar auffallend und fundamental. So ist zB. die Auswahl des Nestbaumaterials völlig unterschiedlich.
Mich interessiert zB. sehr, ob auch die Erdwespen am Nest "trommeln" werden wie es die Deutschen Wespen damals bei mir taten. Das werde ich aber erst erfahren, wenn die Kolonie groß ist. Die Arbeiterinnen meiner damaligen Kolonie der deutschen Wespe taten es zumindest erst, als die Kolonie aus einigen hundert Individuen bestand.
Ich werde hier ab und zu über meine Wespen berichten. Bilder der Kolonie und des Nestes stelle ich natürlich auch im Forum ein.
LG, Frank.
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